1. Gründung zu Beginn des 20. Jahrhunderts
Als im Jahr 1999 der Bundesverband des RING DEUTSCHER MAKLER sein 75 jähriges Jubiläum feierte, konnte er auf eine stolze Vergangenheit zurückblicken. Seit der Gründung als Reichsbund Deutscher Makler im Jahre 1924 in Köln hat der RDM-Bundesverband bis zum Ende seines Bestehens an Bedeutung zugenommen.
Auf der Gründungsversammlung vom 24. bis 26. Oktober 1924 gibt sich der RDM eine Satzung und wählt als seinen ersten Vorsitzenden Georg Charlet, der dieses Amt bis 1933 ausübt. Sein Grab befindet sich in Berlin. Zum ersten Vorstand des RDM gehörte aus Berlin Artur Caesar Behrendt als Schriftführer.
Richtungsweisend bis in die Gegenwart war die Struktur des RDM: Mitglied war nicht der einzelne Makler sondern bereits bestehende Vereine von „Grundstücks-, Hypotheken- und Finanzmaklern“. Daraus resultierte das Delegiertensystem, das den förderativen Aufbau des Verbandes und damit das demokratische Prinzip sicherte. Keine Macht dem Zufall!
Es folgen neun Jahre freier Verbandsarbeit, die sehr erfolgreich ist. Bereits 1925 hat der RDM 42 Ortsverbände mit 1517 Mitgliedern. Die Zahl hätte viel größer sein können, wenn der RDM nicht von Anfang an konsequent auf die berufliche Qualifikation der Bewerber großen Wert gelegt hätte. Darüber sollte ein Befähigungsnachweis eingeführt werden, und zwar ganz allgemein für diejenigen, die ein Maklerbüro eröffnen wollten. Über diese Frage wurde schon in den Anfangsjahren in der „Deutschen Immobilienzeitung“ ausführlich diskutiert. Bekanntlich hat der Gesetzgeber diese geduldig immer wieder erhobene Forderung nicht erfüllt. Geblieben ist die Verpflichtung des RDM, die er sich schon damals auferlegte, zu ständiger Aus- und Fortbildung des Makler-Nachwuchses. Dies führte schließlich 1996 zur Gründung der Deutschen Immobilienakademie DIA in Freiburg, die seitdem sehr erfolgreiche Arbeit geleistet hat.
Von Anfang an setzte sich der RDM für die Immobilienwirtschaft ein. Schon in den zwanziger Jahren des vorigen Jahrhunderts forderte Georg Charlet zum Beispiel die Aufhebung des Bodensperrgesetzes (wonach die Gemeinden sich den Verzicht auf ihr gesetzliches Vorkaufsrecht bezahlen lassen).
Mit dem Jahr 1933 kam die Gleichschaltung der Makler mit der Folge, dass es einen freien Berufsverband RDM nicht mehr gab.
2. Neubeginn und Etablierung nach 1945
Der Neubeginn gleich nach Ende des Krieges war zunächst sehr bescheiden. Als nach der Währungsreform die Wirtschaft in den drei Westzonen Deutschlands langsam erwacht, können auch die Makler mit ihrer Arbeit beginnen. Bereits 1949 wurde der Ring Deutscher Makler in Berlin wiedergegründet. Aus dem „Reichsverband“ wird der „RING DEUTSCHER MAKLER“.
Die Aufgaben, vor denen die Immobilienwirtschaft nach Kriegsende stand, waren immens. Millionen zerstörter Wohnungen mussten neu errichtet werden. Für Millionen Flüchtlinge war Wohnraum zusätzlich zu schaffen. Hierbei haben die Makler wertvolle Hilfe geleistet.
Der RDM setzt sich in der Bundesrepublik weiter für die Belange der Makler ein. Im Jahre 1973 gelang es, den Versuch auf dem SPD-Parteitag in Hannover abzuwehren, der die freie Existenz des Maklers beseitigen wollte. Ein Antrag, die Ausübung des Gewerbes zur Vermittlung von Grundstücken und Wohnungen gesetzlich zu unterbinden und eine öffentliche Vermittlungsstelle einzurichten, wird von den Parteitagsdelegierten mit einer Zweidrittelmehrheit angenommen. Einen Monat später, auf dem Maklertag im Mai 1973, verabschieden die RDM-Makler eine Resolution zu dem SPD-Parteitagsbeschluss. Es wird darauf hingewiesen, dass der RDM seit 1956 ein Maklergesetz gefordert habe. Der RDM wies auch darauf hin, dass ein Verbot des Maklergewerbes gegen das Grundrecht der freien Berufswahl gemäß Artikel 12 des Grundgesetzes verstoßen würde. Nach einigen Monaten setzte sich die politische Vernunft durch. 1975 wurde der Beschluss offiziell zurückgenommen.
Die Bemühungen des RDM zeigen auch Wirkungen in der Rechtsprechung. Das Kölner Landgericht trifft in einem Urteil eine Feststellung, die für den RDM von großer Bedeutung ist. Die Richter heben die Verbandsmitgliedschaft ausdrücklich als Zeichen kaufmännischer Integrität und fachlicher Qualifikation hervor. Das RDM-Zeichen wird in der Öffentlichkeit in besonderer Weise als Gütezeichen für ein kaufmännisch einwandfreies Geschäftsgebaren verstanden.
3. Sprunghaftes Wachstum nach 1989
Nach der Wiedervereinigung Deutschlands beginnt eine neue und sehr erfreuliche Phase in der RDM-Geschichte. In den östlichen Bundesländern sind neue Landesverbände zu gründen, so in Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen. Der Landesverband Brandenburg schließt sich schnell mit Berlin (West und Ost) zum Landesverband Berlin und Brandenburg zusammen.
Es beginnt eine sehr erfolgreiche gesamtdeutsche Aufbauarbeit, deren Ergebnis im Jahr 2004 eine Mitgliederzahl von 4.600 ist. Die Deutsche Immobilienakademie in Freiburg bietet ein wachsendes Studienprogramm an und arbeitet auch wirtschaftlich sehr erfolgreich. Das Internetportal, Immonet, das der RDM initiiert hat, gewann rasch dermaßen an Wert, dass der Axel-Springer-Verlag Anteile erworben hat.
Dieses beachtliche Ergebnis jahrzehntelanger Aufbauarbeit hat der RDM in die Fusion mit dem Verband Deutscher Makler (VDM) eingebracht.
4. Fusion von RDM und VDM 2004
Durch die Fusion hat der RDM-Bundesverband nach den Vorschriften des Verschmelzungsgesetzes aufgehört zu bestehen. Dieselbe Rechtsfolge trat bei den RDM-Landesverbänden ein, die sich mit den VDM-Verbänden zu Regionalverbänden verschmolzen. Diese zwangsläufig eintretende Folge wurde im Vorfeld der Fusionsabstimmung im August 2004 den Mitgliedern des RDM-Landesverbandes Berlin und Brandenburg pflichtgemäß vom Vorstand mit dem Vorsitzenden Wolfgang Gruhn klargemacht. In mehreren Versammlungen entschieden die Mitglieder mit großer Mehrheit, dass sie den alten Verbandsnamen RING DEUTSCHER MAKLER, mit dem sie viele Jahre geworben, mit dem sie sich als Makler und Verwalter identifiziert hatten, beizubehalten. In der Abstimmung am 28. August 2004 wurde die Fusion mit 75 v.H. der Stimmen abgelehnt. Auch in anderen RDM-Landesverbänden, so in Saarland, Sachsen und Sachsen-Anhalt und in den Bezirksverbänden Bremerhaven, Düsseldorf, Essen, Münster, Südwestfalen wollten die RDM-Makler nicht in einem großen Zentralverband mit einem Namen aufgehen, der sich erst noch würde durchsetzen müssen. Sie haben sich in einer Arbeitsgemeinschaft zusammengeschlossen und geben als gemeinsames Sprachrohr den „RDM-Newsletter“ heraus.
Für den Landesverband Berlin und Brandenburg begann im Sommer 2005 eine intensive Konsolidierungsarbeit. Auf der Mitgliederversammlung im Juni 2005 wählten die Mitglieder einen komplett neuen Vorstand, der sich gegenüber seinen Vorgängern wesentlich verjüngt hatte. Die intensive Zusammenarbeit mit dem Grundeigentum-Verlag brachte die monatliche Beilage „RDM Kompakt“ im „DAS GRUNDEIGENTUM“, in der Stellungnahmen des Verbandes zu aktuellen Themen und das aktuelle, wesentlich intensivierte Seminarprogramm zu finden sind.
Um die Verbandsarbeit zu intensivieren und möglichst viele Mitglieder einzubeziehen, wurden weitere Ausschüsse ins Leben gerufen.
Wichtig ist auch die punktuelle Zusammenarbeit mit anderen immobilienwirtschaftlichen Verbänden, so dem Bundesverband Freier Wohnungsunternehmen (BFW), dem Landesverband Freier Wohnungsunternehmen (LFW) und Haus & Grund. Zusammen mit den RDM-Verbänden und den befreundeten Verbänden arbeitet der RDM-Landesverband Berlin und Brandenburg weiter, zum Wohle des Verbrauchers und zum Nutzen seiner Mitglieder und des ganzen Berufsstandes.