Spitz auf Knopf – PAPST – ZENSUR
Kolumne von Georg Gafron
Jahr für Jahr liefert das Weihnachtsfest zum Gedenken an die Geburt Jesu Christi den sichtbaren Beweis, dass Gott in Bewusstsein von mindestens 2 Milliarden Christen weltweit kein „alter Hut“ ist. Auch in Deutschland fassten die Kirchen nicht alle Besucher, so dass überall mehrere Gottesdienste gefeiert wurden. Ein ganz besonderer Höhepunkt für die Katholiken, weltweit immer noch die überragende Mehrheit der Christen, ist die Verkündigung des Segens „Orbi et Orbi“ am ersten Feiertag auf dem Petersplatz in Rom durch den amtierenden Heiligen Vater, Gottes Vertreter auf Erden. Auch Papst Franziskus richtete sein global im Fernsehen ausgestrahltes Wort nicht nur an die Gläubigen, sondern an alle Menschen in der Welt. Er sprach über den bedrohten Frieden, erinnerte an die Gewalt in der Ukraine und im Nahen Osten. Er gemahnte an das Massaker vom 7. Oktober in Israel und stellte es in eine Reihe mit anderen fürchterlichen Ereignissen. Dazu zählte er auch „das Massaker in den Bäuchen vieler Frauen“, die weltweit jährlich über 70 Millionen Kinder abtreiben – davon in Deutschland über Hunderttausend!
Das Oberhaupt der katholischen Kirche bekräftigte damit erneut deren ablehnende Haltung zum Töten ungeborenen Lebens.
Auch die öffentlich rechtlichen Medien berichteten im TV und Hörfunk an herausgehobener Stelle in den Nachrichten über das Ereignis im Vatikan.
Nur über das Anprangern der Abtreibungspraxis durch den Papst erfuhren die Zuschauer und Hörer nichts. In den Redaktionen bewertete man es entweder als unwichtig oder – und das trifft es wohl eher – als unerwünscht. Ein klarer Fall von Zensur! Die Haltung des Papstes passte einfach nicht ins „Woke“ Weltbild seiner missionarischen Gegner.
Ein weiteres skandalöses Beispiel für das Unterdrücken anderer Meinungen, wofür der Begriff „Cancel Culture“ schon ein stehender Begriff geworden ist. Nicht nur, das dies eine unverschämte Missachtung von immer noch Millionen zwangsgebürenpflichtiger Christen ist, erinnert es zugleich an dunkelste Zeiten deutscher Geschichte. Sowohl während der Nazidiktatur als auch in der DDR saßen in jedem Gottesdienst Angehörige der Geheimpolizei, die die Predigten aufzeichneten oder sich für sie wichtige Passagen notierten. Auch da hätte der Papst wohl keine Chance gehabt!
Was mit Zensur anderer Meinungen beginnt, endet letztlich in Verboten!
Als vor Jahren der verstorbene Kardinal Meisner die Abtreibungspraxis geiselte, erntete er noch einen wilden Shitstorm. Bei Papst Franziskus war es nicht einmal eine Erwähnung wert. Fragt sich, was schlimmer ist?
Man darf gespannt sein, wie sich die Katholische Kirche in Deutschland dazu verhält.