Spitz auf Knopf – Merkels Traum
Kolumne von Georg Gafron
„Manchmal verstehe ich die Welt nicht mehr!“ In alten Zeiten war das mal ein geflügeltes Wort. Heute ist es umgekehrt. Es gibt nur Weniges, was man überhaupt noch verstehen kann.Täglich neue Absurditäten. Alle klagen über mangelnden Impfstoff. Besonders begehrt: Das von einer deutschen Firma in Kooperation mit dem US-Konzern Pfizer entwickelte Biontech-Impfserum. 1,5 Mio Dosen stehen Deutschland gemäß seines Kontingents noch zu. Toll, sollte man meinen. Doch was entscheidet die Kanzlerin? Die gesamte Tranche wird an andere europäische Länder weitergegeben. 500 000 Menschenleben in Deutschland könnten damit vor einem schweren Verlauf und sogar dem Tod geschützt werden.
Man muß sich ernsthaft fragen, ob Frau Merkel es mit der Eidesformel bei Amtsantritt, Schaden vom deutschen Volk abzuwenden und Nutzen zu mehren, ernst gemeint hat. Bei aller Begeisterung für Europa: Es gibt kein europäisches Volk und auch keinen europäischen Staat. Was es gibt, ist in jedem der 27 EU-Mitgliedsländer eine nationale Regierung mit nationaler Verantwortung. Tatsächlich, man versteht die Welt nicht mehr. Apropos Verantwortung – die Bundeskanzlerin hat für die Vielzahl von Pannen in der Corona-Krise diese übernommen und die Deutschen um „Verzeihung“ gebeten. Nun ist aber der Begriff Verzeihung weder in der Verfassung vorgesehen, noch entspricht er den Normen staatsmännischen Verhaltens. Auch ist er unangebracht. Bekanntlich ist Deutschland kein zentral gelenkter Staat, wie es auch keinen Führer oder keine Führerin hat und auch die absolute Monarchie eines Ludwig XIV. Jahrhunderte her. Es mag ja sein, daß die Frau aus der DDR von einer absoluten Herrschaft à la Politbüro träumt. Träume sind aber ebensowenig Realität, wie Bürger keine Untertanen sind.