Nachrichten 2021
Mitteilungen und Presse


Spitz auf Knopf – Hört die Signale!

Kolumne von Georg Gafron

Es ist richtig, die Corona-Pandemie und ihre Begleitumstände haben unser Land verändert. Auch wenn immer mehr über die Einschränkungen und Zwangsmaßnahmen murren, immer mehr mittelständische Unternehmer um ihre Existenz fürchten, in vielen Familien aufgrund der Belastungen die Nerven bis aufs letzte gespannt sind –  die Mehrheit der Deutschen ist folgsam und gehorcht. Jetzt aber, so scheint es, gerät das Blut doch in Wallung. Das stümperhafte Handeln der Politik – vom Maskenchaos über die App-Blamage bis hin zum Super-Gau mit den Impfstoffen – haben immer mehr Menschen ernsthaft an der Kompetenz derer da oben zweifeln lassen.

Das Schlimmste aber scheint uns selbst zu betreffen. Niemanden erschrecken die plötzlich zu hörenden neuen und doch alten Töne, die eigentlich Alarm auslösen müssten. Da spricht sich der Schriftsteller Brussig in der Süddeutschen Zeitung dafür aus, „mal wieder ein bißchen Diktatur zu wagen“. Die SED (z.Zt. „Die Linke“) wählt an ihre Spitze eine knallharte Stalinistin, die „die alte Ordnung der Bundesrepublik aus den Angeln heben möchte“. Das Wichtigste für Jeannette Wissler ist dabei die Überwindung des Kapitalismus. Die DDR lässt grüßen!

Die ganz Berlin überschwemmenden Aufrufe zur Enteignung der privaten Wohnungs-Baugesellschaften sind da nur ein leiser Vorgeschmack, der verfassungswidrige Mietpreisdeckel ein laues Windchen.

Selbst von Spitzen der Gesellschaft bis hin zu Kanzlerin Merkel selbst hört man nebulöse Sätze, das angesichts Corona jetzt der Zeitpunkt zur großen Umkehr der Industrie-Gesellschaften des Westens gekommen sei. Und wie schon so oft soll am Ende eine Gemeinschaft von glücklichen, selbstbestimmten und natürlich gleichen Menschen stehen – zu neuem Bewusstsein, kulturrevolutionär umerzogen.

Also auf zum Garten Eden, der sich in der Geschichte schon so oft als das Inferno der Hölle erwiesen hat. Von der etablierten Politik ist, wenn überhaupt, nur eine müde Gegenwehr zu erwarten. Es ist jetzt an den Arbeitgeber-Verbänden, aber auch den Gewerkschaften und der Immobilien-Wirtschaft, auf die Straße zu gehen, um zu zeigen, was die Mehrheiten in unserer Gesellschaft sind.

Freiheit und Wohlstand wurden schwer erkämpft. Sie zu verlieren, ist dagegen leicht. Noch ist das Grundrecht auf Demonstration nicht abgeschafft und der Gang zur Wahlurne ein freier. Nur, diese Rechte müssen auch genutzt werden. Die offizielle Politik vertrödelt ihre Zeit mit Nichtigkeiten und Scheinthemen. Die schweigende Mehrheit, auch in Berlin, darf nicht still sein und muss daran erinnern, dass mit ihr zu rechnen ist.